Pop-Kulturpreis für das Chili

Große Ehre für die Macher der Kulturkneipe Chili in Dillingen. Auf Vorschlag der Grünen-Landtagsabgeordneten Eva Lettenbauer sowie mit der Empfehlung der Liedermacherin Sarah Straub hat der Verband für Popkultur in Bayern (VPBy) den Bayerischen Popkulturpreis in der Kategorie "Inklusion" in diesem Jahr an das "Chili" in Dillingen verliehen. In ihrem Vorschlag betonte die Grünen-Landesvorsitzende Lettenbauer, dass die Kunst- und Kulturkneipe den Preis in der Kategorie Inklusion verdiene, da das Chili seit mehr als 20 Jahren mit Live-Musik, Kabarett und Kleinkunst einen Ort für behinderte und nicht-behinderte Menschen in Dillingen schaffe. "Damit fördert die Arbeit im Kulturprojekt Chili den Leitgedanken von Regens-Wagner, Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg zur Selbstkompetenz zu unterstützen", sagt Lettenbauer. Eigentlich sollte die offizielle Übergabe des Preises durch Wissenschaftsminister Bernd Sibler am Dienstag in München stattfinden. Doch coronabedingt musste diese Veranstaltung ausfallen. Die "Übergabe" erfolge nun auf einem anderen digitalen, jedoch auch kreativen Weg, berichtet Chili-Leiterin Johanna Pröller-Nitschke. Der Verband für Popkultur habe ein Paket mit dem Preis ins Chili geschickt, wo es im Kreis von coronabedingt leider nur einigen Mitarbeitern ausgepackt wurde. Diese Zeremonie ist per Video aufgenommen worden. Und dazu sollten auch einige Fragen beantwortet werden, erläutert Pröller-Nitschke. Das Videomaterial werde anschließend vom Verband zusammen mit den Videos der drei anderen Preisträger zu einem Online-Beitrag zusammengefasst. Die Bedeutung der Auszeichnung für das Chili und die Mitarbeiter sei groß, sagt die Leiterin. Pandemiebedingt seien im vergangenen Jahr viele Konzerte und kulturelle Veranstaltungen nur sehr eingeschränkt realisierbar gewesen oder ausgefallen. "Daher ist gerade in dieser schwierigen Zeit dieser Preis eine sehr große Bestätigung für unsere inklusive und kulturelle Arbeit", teilt Pröller-Nitschke mit. Darüber hinaus sei die Auszeichnung Motivation, die inklusive Kunst- und Kulturkneipe unter der Trägerschaft von Regens-Wagner weiter auf kultureller Ebene lebendig zu gestalten. Die Idee und das Ziel stehe im Mittelpunkt, Menschen mit Behinderung hier einen Arbeitsplatz zu bieten. Für die Zukunft wünschen sich die Macher des Chili mit ihrem Team viel Motivation, um das Konzept weiter zu entwickeln, viele glückliche Gäste, viele kulturelle und musikalische Höhepunkte sowie Musiker und Kulturschaffende, die weiterhin gerne in der Regens-Wagner-Kulturkneipe auftreten. Ein großes Danke, so die Leiterin, gelte der Landtagsabgeordneten Eva Lettenbauer und der Songwriterin Sarah Straub, der Jury und den vielen Kulturschaffenden, die mit ihrem Können ein buntes Programm für die Gäste im Chili bieten. Unter dem Applaus der anwesenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen öffnete Pröller-Nitschke das Paket. Darin lagen die Urkunde sowie ein Scheck mit der Preisgeldsumme von mehr als 2000 Euro. Einer der ersten Gratulanten war der Parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler im Landtag, Fabian Mehring. "Nun bringt es das Vorzeigeprojekt der Regens-Wagner-Stiftung sogar zu landesweitem Ruhm", sagte der Parlamentarier, als er das Chili persönlich besuchte. "Das Chili ist wie geschaffen für die Auszeichnung", schreibt Eva Lettenbauer. Seit dem Jahr 2019 habe sie die Kneipe jedes Jahr für diesen Preis vorgeschlagen. Beim dritten Anlauf habe es jetzt endlich geklappt. Lettenbauer sagt: "Damals, bei der Gründung vor über 20 Jahren, war der Begriff Inklusion als solcher noch lange nicht etabliert und das Chili somit ein bis dahin einzigartiges Vorzeige- und Leuchtturmprojekt." Das sei es bis heute geblieben. Das Chili sei "aus unserer Region nicht wegzudenken". Die drei weiteren Bayerischen Pop-Kulturpreise mit jeweils 2000 Euro Preisgeld erhielten: In der Kategorie "Nachhaltigkeit" die Radio BUH gGmbH von Evi und Stefan Dettl aus Grassau im Chiemgau. In der Kategorie "Festival des Jahres" die Techno-Festival Klangtherapie aus Plankenfels. Und in der Kategorie "Club des Jahres" entschied sich die Jury für den "Hirsch" aus Nürnberg. 

(Pressetext vom 3.12.2021, Donau-Zeitung, Horst von Weitershausen)